Weinkeller

Gattinger

Weinkeller Gattinger Dürnstein (c) Pamela Schmatz

Zurück in die Kellergasse:
Weingut Simon Gattinger in der Wachau

Er hat sich bewusst dafür entschieden: zurück in die Unterloibner Kellergasse. Hier besitzt die Familie von Simon Gattinger schon seit über 100 Jahren einen Keller. Anfangs nur mit einem einfachen Kellerstöckel als Eingang bauten und erweiterten seine Vorfahren das Presshaus Stück für Stück. Simon Gattinger fing hier wieder neu an, nachdem der Weinkeller mehrere Jahre verpachtet war: „Aus zwei Gründen: Ich wollte die Tradition mit der Moderne verbinden. Und durch die Anlage dieses Weinkellers ist eine besonders schonende Verarbeitung möglich.“

Keller mit drei Ebenen: Traubenannahme, Verarbeitung, Lagerung

Die besondere Lage des Kellers bietet ideale Bedingungen: Da der Keller nach hinten eine Zufahrt bietet, können die Trauben auf der obersten Ebene angeliefert werden. Die Produktionsebene befindet sich einen Stock tiefer – die Trauben fallen hinunter. Der Most wird wiederum in den Keller darunter geleitet – wieder ohne pumpen, was die schonendste Methode darstellt. Durch die neue Gliederung und Erweiterung der Ebenen hat Simon Gattinger die Möglichkeit geschaffen, hier bis zu 80.000 Flaschen pro Jahr produzieren zu können. Sein Betrieb könnte also noch wachsen – im Moment hält er bei 30.000 Flaschen pro Jahr.

Der Überraschungseffekt im Inneren

„Ich wollte nie einen protzigen Bau in die Kellergasse stellen. Es ist doch schön, wenn man von außen nicht ahnt, was einen innen alles erwartet“, findet Simon Gattinger. Geplant und gefeilt wurde nicht nur in Abstimmung mit dem Architekten, sondern auch mit dem Wachau-Experten der NÖ Baudirektion: „Es war ein Miteinander.“ Die bereits bestehenden Gaupen des Baus wurden verbunden und schafften so im Inneren mehr Platz im Verkostungsraum – nach Norden bietet dieser dank großer Glasflächen den uneingeschränkten Blick auf den Loibenberg.

Obwohl der Umbau des alten Kellers in ein zeitgemäßes Weingut sehr herausfordernd war, ist Simon Gattinger froh, dass er ihn durchgezogen hat. Für die Belebung der Unterloibner Kellergasse sorgt er nicht nur durch seinen Betrieb. Er engagiert sich auch dafür, dass das Kellergassenfest hier nach vielen Jahren Pause wieder stattfindet.